Clomifen im Doping: Wirkung und Anwendung
Werden dem Körper über einen längeren Zeitraum anabole Steroide zugeführt, stellt er die Produktion von Testosteron ein. Dies führt zu zahlreichen Problemen. Manche Athleten dopen mit Substanzen wie Clomifen, um nach einer Anabolika-Kur möglichst schnell wieder einen normalen Hormonstatus zu erreichen. Das ist aber nicht so einfach, wie viele denken.
Wirkung
Clomifen hemmt die Wirkung des Geschlechtshormons Östrogen. Es blockiert unter anderem die Rezeptoren an bestimmten Zellen, an die das Hormon sonst andocken würde. Dadurch wird die Ausschüttung von zwei anderen Hormonen erhöht: LH und FSH. Diese regen die Produktion von Testosteron an.
Wie wird Clomifen im Doping angewendet?
Wann und in welcher Menge Clomifen im Doping eingesetzt wird, hängt von den zuvor verwendeten Steroiden ab. Ein wichtiger Faktor ist deren Halbwertszeit (HWZ). Bei einer HWZ von bis zu einem Tag (z.B. bei Dianabol) beginnt die Einnahme direkt am nächsten Tag. Bei einer langen HWZ (z.B. bei Deca Durabolin) beginnt die Einnahme erst zehn bis zwölf Tage nach der letzten Dosis. Die in der Literatur empfohlene Dosis liegt bei 50 mg bis 100 mg pro Tag, wobei einige Autoren für den ersten Tag eine höhere Dosis von 200 mg bis 300 mg empfehlen (zum Vergleich: Frauen erhalten in der medikamentösen Therapie meist 25 mg bis 50 mg pro Tag). Nach besonders langen oder hochdosierten Kuren nehmen Sportler oft zusätzlich Tamoxifen oder einen Extrakt aus der Heilpflanze Tribulus terrestris ein, um die östrogenhemmende Wirkung zu verstärken.
Welche Nebenwirkungen sind zu erwarten?
Bei jedem wirksamen Medikament muss mit Nebenwirkungen gerechnet werden. So auch hier. Obwohl sie bisher nur an Frauen untersucht wurden, geht man davon aus, dass sie bei Männern sehr ähnlich sind. Hautausschläge, Pickel, Hitzewallungen, Nervosität, Schlaf- und Sehstörungen, Schwindel, Depressionen, Müdigkeit sowie Magen-Darm-Störungen mit Übelkeit und Erbrechen sind nur einige davon. Diese Symptome sind in der Regel reversibel und klingen einige Tage nach dem Absetzen von selbst wieder ab. Das bei weitem häufigste Problem ist Übelkeit.
Erhältlichkeit
Als zugelassenes Medikament ist Clomifen in jeder Apotheke erhältlich. Dort ist jedoch ein Rezept erforderlich. Im Dopingbereich ist es üblich, auf Angebote des Schwarzmarktes zurückzugreifen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Qualität bei solchen Anbietern oft nicht den höchsten Ansprüchen genügt. Zwar sind bisher keine Fälschungen des Wirkstoffs bekannt, es besteht jedoch die Gefahr, dass man beim Kauf von Clomifen außerhalb des regulierten Handels an abgelaufene oder in vielerlei Hinsicht falsch deklarierte Produkte gelangt.
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Kommentar (1)
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