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- 3. Februar 2021
- Ephedrin Stimulanzien
Ephedrin, Sport und Rechtslage
Wer sich in der Bodybuilding-Szene bewegt, kommt früher oder später mit Ephedrin in Berührung. Erstmals 1885 in Japan aus der Ephedra-Pflanze synthetisiert, fand es seinen Weg nach Europa und in die USA, wo es bald als Stimulans, zur Leistungssteigerung im Sport und zur Fettverbrennung eingesetzt wurde und sich trotz regulatorischer Einschränkungen nach wie vor großer Beliebtheit erfreut.
Risikobeurteilung einst und heute
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatte Ephedrin den Ruf, relativ risikolos zur Fettverbrennung, Appetitunterdrückung und Leistungssteigerung im Sport beitragen zu können. Es war frei erhältlich und relativ weit verbreitet. Die Wirkung dieser Substanz lässt sich am ehesten mit der von Koffein vergleichen – nur um ein Vielfaches stärker. Es kann zur Fettverbrennung beitragen, indem es den Wärmeverbrauch erhöht und den Stoffwechsel anregt. Im Gegensatz zu Koffein funktioniert dies bei Ephedrin sogar ohne zusätzliche körperliche Aktivität. Auch die Kombination beider Wirkstoffe hat sich als sehr wirksam erwiesen. Allerdings birgt diese Mischung höhere Risiken, vor allem für Herz und Kreislauf.
Personen mit Herzproblemen sollten Ephedrin auf jeden Fall meiden, da es den Blutdruck erhöht und zu Komplikationen führen kann. Bei empfindlichen Personen können auch Nervosität, übermäßiges Schwitzen, Angst, Übelkeit und Zittern auftreten. Auch Wechselwirkungen mit anderen Substanzen sind zu beachten. Insbesondere mit anderen Sympathomimetika sowie mit MAO-Hemmern und Betablockern kann es zu Problemen kommen. Die Kombination mit Alkohol beschleunigt die Austrocknung des Körpers und erhöht die Belastung von Leber und Nieren. Zudem wird die Wirkung des Alkohols subjektiv unterdrückt, was zu Fehleinschätzungen der Fahrtüchtigkeit führen kann.
Auch wenn die Nebenwirkungen von Ephedrin in den meisten Fällen beherrschbar sind und nach dem Absetzen wieder verschwinden, sind sich die meisten Experten einig, dass der eigenmächtige Gebrauch mehr Risiken als Vorteile birgt.
Ephedrin im Sport
Im Sport ist der Wirkstoff bei vielen Verbänden im Training erlaubt, im Wettkampf aber verboten. Da es im Blut etwa 24 Stunden und im Urin bis zu vier Tage nachweisbar ist, wird es in Dopingkontrolllabors routinemäßig gesucht und gegebenenfalls angezeigt. Trotzdem scheint es für einige Sportler immer noch sehr attraktiv zu sein. Die Nachfrage wird zum einen durch Online-Händler und in geringerem Maße durch private Kontakte befriedigt.
Rechtliche Lage
Online-Shops, in denen man Ephedrin kaufen kann, gibt es wie Sand am Meer. Eigentlich ist das hierzulande nicht erlaubt. Nur in wenigen Ländern kann man den Wirkstoff rezeptfrei in der Apotheke kaufen, zum Beispiel in Kanada bis zu einer Dosierung von 8 mg pro Einheit. In Deutschland und den meisten anderen Ländern gelten jedoch strengere Regeln. In frei verkäuflichen Präparaten dürfen nur geringe Mengen enthalten sein, alles andere unterliegt der Apotheken- und Verschreibungspflicht sowie dem Grundstoffüberwachungsgesetz. Da Ephedrin zur Herstellung von Metamphetamin verwendet werden kann, ist nicht damit zu rechnen, dass diese Regelungen in absehbarer Zeit wieder gelockert werden.
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