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- 3. Mai 2019
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- Blutdoping EPO Epoetin Erythropoetin
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Erythropoetin (EPO, Epoetin) ist ein Hormon, das in der Niere gebildet wird und die Bildung roter Blutkörperchen anregt. Stellt der Körper zu wenig davon her, kommt es zur Blutarmut. Eine synthetische Variante kann dann Abhilfe schaffen. Einige Sportler haben es auch als Dopingmittel eingesetzt.
Blutvolumen und Sauerstoffaufnahme
Einige Profisportler verwenden EPO, um das Blutvolumen zu erhöhen. Dadurch erreichen sie eine bessere Sauerstoffaufnahme, was vor allem zu einer höheren Ausdauer führt. Seit es diese Methode gibt, ist die Bedeutung des klassischen Blutdopings mit Eigenblut stark zurückgegangen. Im Bodybuilding hat es nur eine geringe Verbreitung gefunden. Zwar kann auch hier eine verbesserte Durchblutung und Sauerstoffversorgung gewisse Vorteile bringen, anabole Steroide erreichen dies jedoch zu einem günstigeren Preis und sind leichter zu beschaffen.
Anwendung von EPO
Die Anwendung von EPO unterscheidet sich in einigen Punkten von klassischen Dopingmitteln wie Testosteron oder anderen anabolen Steroiden. Je nach Präparat wird die Substanz subkutan oder intravenös verabreicht. Die subkutane Verabreichung bewirkt eine gleichmäßigere Freisetzung des Wirkstoffs über einen längeren Zeitraum. Bei der intravenösen Injektion steigt der Wirkstoffspiegel zwar schnell an, fällt dann aber ebenso schnell wieder ab. Befragungen von Anwendern haben ergeben, dass in der Woche vor einem Wettkampf häufig 15 bis 50 Einzeldosen an jedem zweiten oder dritten Tag verabreicht werden. Höhere Dosen kommen vor, werden aber wegen der zu erwartenden Probleme nur selten verwendet. Während bei vielen illegalen Dopingmitteln eine mehr oder weniger lange Abbauphase eingeplant wird, ist dies bei EPO nicht notwendig. Der Körper erkennt den Überschuss an roten Blutkörperchen und ist in der Lage, ihn wieder auf das normale Maß zu reduzieren.
Nebenwirkungen
Die Nebenwirkungen von EPO sind alles andere als harmlos. Im Jahr 2012 starb der deutsche Mountainbiker Frederik Zierke an den Folgen der illegalen Einnahme von EPO. Ein erhöhtes Blutvolumen führt zu einem erhöhten Blutdruck. Kopfschmerzen, grippeähnliche Symptome und Knochenschmerzen sind die Folge. Da das Blut auch dicker wird, bilden sich manchmal Thrombosen, die zu Schwellungen, Verspannungen, Lungenembolien und Herzinfarkten führen können. Viele Anwender berichten auch, dass sie aggressiver geworden sind. Die Hersteller von EPO weisen in ihren Produktinformationen deutlich auf die Risiken und die Wichtigkeit einer ärztlichen Überwachung hin. Der Radsportverband hat nach dem Tod von Frederik Zierke eine Aufklärungskampagne gestartet. Seit 2012 sind keine Todesfälle oder schwerwiegenden Gesundheitsschäden mehr bekannt geworden.
Die Konsumenten sind vor allem unter den Profisportlern zu finden. Dies liegt vor allem an der schwierigen Verfügbarkeit auf dem Schwarzmarkt. Für Freizeitsportler ist die Substanz in der Regel unerschwinglich. Auf den einschlägigen Online-Plattformen, die sich an diese Gruppe richten, ist der Kauf von EPO nur selten möglich.
Immerhin kann man bei EPO davon ausgehen, dass es sich bei den Produkten um Originale handelt. Fälschungen sind bisher nicht bekannt und aufgrund der geringen Nachfrage auch nicht zu erwarten. Trotzdem sollte die Anwendung immer von einem Arzt überwacht werden. So können Probleme frühzeitig erkannt und schwerwiegende Folgen vermieden werden.
Weitere Infos zu EPO
- Reinhard Karger: Maschinelle Lernverfahren für den EPO-Nachweis – Gemeinsames Projekt von WADA und DFKI. In: idw-online.de, 17. April 2019
- Tom Mustroph: Antidopingkampf – Forscher weisen erstmals „Epo-Pille“ nach. In: spiegel.de, 24. April 2015
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Erythropoetin im Leistungssport – Erythropoetin
27 Sep 2022[…] Quelle: Blutdoping mit EPO im Leistungssport […]