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- 16. April 2019
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Jintropin macht schneller, aber nicht stärker
100 Meter um 0,4 Sekunden schneller laufen – für Profisportler ist das laut einer australischen Studie mit einer Kombination aus Testosteron und einem Wachstumshormon (HGH; Jintropin) durchaus machbar. Da die Verschleierungsmethoden den gängigen Testverfahren immer einen Schritt voraus sind, wird vermutet, dass hinter so manchem Rekord ein ausgeklügeltes Dopingverfahren steckt.
Anwendung in der Medizin und im Doping
Wachstumshormon wird in der Pädiatrie zur Behandlung von Wachstumsstörungen bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt. Es wird normalerweise vom Körper selbst in der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) gebildet. Seit einigen Jahren gibt es gentechnisch hergestellte Varianten, die unter anderem im Doping eingesetzt werden. Ein direkter Einfluss auf die Leistungsfähigkeit konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Aufgrund von Vermutungen und Erfahrungen wird es dennoch von vielen Sportlern zur Kraftsteigerung eingesetzt. Das Hormon steht wie die anabolen Steroide auf der schwarzen Liste der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA).
Studie zur Wirkung von Jintropin
Ein im Mai 2010 veröffentlichter Artikel von Forschern des »Garvan Institute of Medical Research« in Sydney lieferte erstmals den Beweis: Durch die Einnahme von HGH lässt sich die Geschwindigkeit deutlich steigern. Von diesem Effekt profitieren Läufer, Schwimmer und Radfahrer. Die Studie gibt auch Aufschluss über das objektive Optimierungspotenzial. Jintropin als Monopräparat induziert eine Steigerung der Sprintgeschwindigkeit um 4 bis 5 %. In Kombination mit Testosteron kann die Geschwindigkeit um 8 % gesteigert werden. Über eine Distanz von 100 Metern bedeutet dies einen Vorteil von 0,4 bis 0,8 Sekunden. Das ist der Unterschied zwischen Weltrekord und Weltmeister. Zwischen Usain Bolt, dem Sieger der Olympischen Spiele 2016, und einigen Athleten, die in der Vorrunde ausgeschieden sind, ist der Abstand zum Teil noch geringer.
Die von der WADA im Rahmen eines umfassenden Forschungsprojekts in Auftrag gegebene Analyse bringt erstaunliche Erkenntnisse: Athleten, die Jintropin erhalten, bauen kaum Muskeln auf; sie optimieren ihre Leistung nicht in allen Disziplinen, sondern nur beim Laufen. Der Leiter der Studie, Prof. Ken Ho, sagte in einer Pressemitteilung: „Der Nutzen hängt von der Art des Wettkampfes ab. Kraftsportler profitieren nicht.
Weitere Ergebnisse
In der Studie wurden 103 Freizeitsportler im Alter von 18 bis 40 Jahren, die seit mindestens zwölf Monaten trainierten, acht Wochen lang beobachtet. Eine Gruppe erhielt täglich Jintropin von Novo Nordisk, die andere ein Placebo. 68 Personen erhielten eine Mischung aus Jintropin und Testosteron. Die Testpersonen, die Hormone einnahmen, erzielten bessere Sprintzeiten, hatten aber auch viele Nebenwirkungen. Es kam zu Wassereinlagerungen im Gewebe, Schwellungen und Muskelschmerzen. Die positiven und negativen Effekte verschwanden innerhalb von sechs Wochen.
Professor Ho verwendete geringere Mengen als beim Doping üblich. Außerdem wählte er sehr kurze Behandlungszeiträume. Er vermutet, dass es in Bezug auf die Leistung noch Luft nach oben gibt, aber gleichzeitig machen höhere Dosen die Nebenwirkungen stärker und gefährlicher. Zu den schwerwiegendsten Folgen zählen das Wachstum von Extremitäten und vorstehenden Körperteilen sowie die Vergrößerung innerer Organe, insbesondere des Herzens.
Dopingtests auf Jintropin
Dopingkontrollen auf Jintropin wurden bereits bei den Olympischen Spielen 2004 in Griechenland durchgeführt. Der Nachweis ist schwierig, da es von der körpereigenen Variante kaum zu unterscheiden ist. Bisher gab es nur wenige positive Tests. Hobby- und Freizeitsportler, die Jintropin über Online-Shops beziehen, sind von den Kontrollen ohnehin nicht betroffen.
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Kommentare (2)
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