- 1230 Views
- Pumpdüse
- 28. April 2021
- 1
- Absetzen Ephedrin Stimulanzien
Ephedrin-Abhängigkeit: was tun?
Obwohl Ephedrin schon lange nicht mehr rezeptfrei erhältlich ist, erfreut es sich bei Sportlern aller Disziplinen nach wie vor großer Beliebtheit: Es erhöht die Ausdauer, macht wach und steigert die Leistungsfähigkeit. Bei häufiger Einnahme über einen längeren Zeitraum kann jedoch eine Abhängigkeit entstehen. Viele Menschen, die das Mittel absetzen wollen, benötigen ärztliche Hilfe.
Wirkung und Gewöhnungseffekt
Ephedrin, das unter anderem in der Heilpflanze Ephedra vulgaris vorkommt, hat eine stimulierende Wirkung. Es kann die Blut-Hirn-Schranke überwinden und erhöht die Konzentration des Botenstoffs Noradrenalin. Bei häufigem Gebrauch lässt die Wirkung nach. Dies führt häufig dazu, dass die Konsumenten die Dosis erhöhen oder die Dosierungsintervalle verkürzen.
Anwendung in der Medizin
Ephedrin in reiner Form hat in der Medizin kaum noch Bedeutung. Meist wird es in Kombination mit anderen Wirkstoffen verwendet, zum Beispiel in Erkältungs- und Asthmamitteln, außerhalb der EU gelegentlich auch in Appetitzüglern.
Bei Erkältungskrankheiten lässt Ephedrin die Schleimhäute von Nase und Bronchien abschwellen. Außerdem unterdrückt es die Müdigkeit, die bei diesen Erkrankungen häufig auftritt. In zu hohen Dosen kann es den Blutdruck erhöhen und zu Herzrasen führen.
Obwohl Ephedrin im Vergleich zu seinen viel stärkeren Abkömmlingen, den Amphetaminen, ein eher schwaches Suchtmittel ist, kann es bei missbräuchlichem Gebrauch durchaus zu einer Abhängigkeit führen.
Im Internet wird Ephedrin auf zahlreichen Portalen rezeptfrei angeboten – meist in speziell für Dopingzwecke entwickelten Produkten aus dem Ausland. Über die Risiken wird man dort allerdings nur selten aufgeklärt. Meist kann man auch nicht sicher sein, ob die Tabletten und Kapseln wirklich Ephedrin oder etwas ganz anderes enthalten. Trotzdem: Die ständige Verfügbarkeit ist gegeben und führt dazu, dass manche Menschen von Ephedrin abhängig werden.
Folgen des Missbrauchs und der Ephedrin-Abhängigkeit
Ephedrin kann bei empfindlichen Personen bereits in geringen Dosen zu Herzrasen, Unruhe, Schwitzen, Zittern und Schlafstörungen führen. Diese Probleme lassen sich oft noch durch Absetzen oder eine Dosisreduktion in den Griff bekommen.
Je höher die Dosis, desto stärker die Nebenwirkungen. Herzfrequenz und Blutdruck können drastisch ansteigen. Hinzu kommt Appetitlosigkeit, die bei längerer Einnahme zu gefährlichem Gewichtsverlust führen kann. Ständiger Schlafmangel kann sogar Halluzinationen auslösen, obwohl Ephedrin selbst kein Halluzinogen ist.
Zu Beginn einer Ephedrin-Kur freuen sich viele Konsumenten, vor allem Männer, über eine starke Zunahme des sexuellen Verlangens und eine zunächst stark gesteigerte Potenz. Langfristig lässt die Libido jedoch nach und es treten Erektionsstörungen auf.
Bei dem Versuch, die Nebenwirkungen von Ephedrin in den Griff zu bekommen, begehen manche Menschen einen großen Fehler: Anstatt das Mittel abzusetzen und eine lange Pause einzulegen, nehmen sie noch mehr davon. Dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis eine Abhängigkeit entsteht. Dieser Effekt ist auch von anderen Stimulanzien wie Kokain oder Speed bekannt.
Entzug bei Ephedrin-Abhängigkeit
Wer Ephedrin nach längerem und hochdosiertem Gebrauch abrupt absetzt, wird müde, gereizt, verstimmt und will nur noch schlafen. Der Suchtdruck setzt ein und weckt das Bedürfnis, die Entzugserscheinungen mit noch mehr Ephedrin zu lindern. Wer nicht zum Arzt gehen will, „behandelt“ sich oft selbst mit Alkohol oder Valium und läuft Gefahr, eine Abhängigkeit von diesen Substanzen zu entwickeln.
Wird ärztliche Hilfe in Anspruch genommen, richtet sich die Behandlung nach dem Schweregrad der Symptome und den ansonsten konsumierten Substanzen. Ähnlich wie bei der Speed-Abhängigkeit haben Personen, die außer Ephedrin keine weiteren Drogen konsumieren, die beste Prognose. Zu dieser Gruppe gehören viele Personen, die Ephedrin nur beim Sport konsumieren, ansonsten aber gesund leben. Wer Ephedrin in Kombination mit anderen Substanzen als Freizeit- oder Partydroge konsumiert, hat ein höheres Rückfallrisiko. Um den Entzug erträglicher zu machen, verschreiben manche Ärzte ein Antidepressivum.
Siehe auch

- 29. September 2023
- 1
Tramadol ab 2024 auf WADA-Verbotsliste

- 19. September 2023
- 1
WADA-Verbotsliste 2023

- 5. September 2023
Stimulanzien als Dopingmittel
- September 2023
- August 2023
- Juli 2023
- März 2023
- Januar 2023
- November 2022
- Oktober 2022
- Juli 2022
- Mai 2022
- April 2022
- März 2022
- Januar 2022
- September 2021
- April 2021
- Februar 2021
- Februar 2020
- Dezember 2019
- November 2019
- Oktober 2019
- August 2019
- Juli 2019
- Juni 2019
- Mai 2019
- April 2019
- März 2019
- Februar 2019
- Januar 2019
- Dezember 2018
- November 2018
- Oktober 2018
- Absetzen
- anabole Steroide
- Anabolika
- Anastrozol
- Anti-Aging
- Aromatasehemmer
- Blutdoping
- Boldenon
- Clenbuterol
- Clomifen
- Deca-Durabolin
- Doping
- ECA-Stacks
- Efanol
- Ephedra
- Ephedrin
- EPO
- Epoetin
- Erythropoetin
- Jintropin
- Ketotifen
- Kortikosteroide
- Metandienon
- Methenolon
- Naposim
- Oxandrolon
- Prednisolon
- Primobolan
- Schmerzmittel
- Stimulanzien
- Testosteron
- Testosteron-Enantat
- Testosteron-Salbe
- Thais
- Tramadol
- Wachstumshormone
Kommentar (1)
Doping: Macht Ephedrin abhängig? – Sympathomimetika
27 Sep 2022[…] Ephedrin-Abhängigkeit: was tun? […]