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- 30. September 2021
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ToggleCaniphedrin: Doping mit Tiermedikamenten
Caniphedrin ist ein für die Veterinärmedizin zugelassenes Arzneimittel. Es wird in erster Linie zur Behandlung von Inkontinenz bei Hunden eingesetzt. In letzter Zeit ist zu beobachten, dass sich auch Nicht-Hundebesitzer für das Präparat interessieren. Der Wirkstoff der Tabletten ist das Dopingmittel Ephedrin.
Nach wie vor gibt es Athleten, die Ephedrin für einen relativ harmlosen Trainingsbooster halten: Die Wirkung ist eher mild, hält lange genug für ein durchschnittliches Training an und klingt dann wieder ab. Unangenehme Nebenwirkungen werden von den meisten Anwendern kaum wahrgenommen. Früher war Ephedrin rezeptfrei erhältlich. Profisportler durften es im Training nehmen, aber nicht im Wettkampf. Das änderte sich kurz nach der Jahrtausendwende: Heute ist Ephedrin auch im Training verboten und der legale Erwerb in der Apotheke erfordert ein Rezept. Zudem gibt es kaum noch Krankheiten, bei denen ein Arzt Ephedrin verschreiben würde. Für die meisten Fälle gibt es inzwischen andere Mittel.
Auf der Suche nach Alternativen
Die meisten Athleten fanden sich mit der Situation ab, aber einige begannen, nach Alternativen zu suchen. Über das Internet waren Produkte wie Efedrin Arsan aus der Türkei oder Efedrina Level aus Spanien, wo die Rezeptpflicht erst später eingeführt wurde, noch erhältlich. Aber auch diese Quellen sind inzwischen weitgehend versiegt. Vielen Konsumenten fehlt aus verständlichen Gründen das Vertrauen in Produkte aus dedizierten Dopinglaboren.
So war es nur eine Frage der Zeit, bis die verbliebenen Interessenten auf ein Produkt aufmerksam wurden, das auch in Deutschland noch auf dem legalen Markt gehandelt wird: Caniphedrin.
Caniphedrin auch bei Menschen wirksam
Caniphedrin ist ein verschreibungspflichtiges Medikament zur Behandlung von Inkontinenz bei Hunden. Vor allem bei Hündinnen kommt es nach der Kastration vor, dass sie den Urin nicht mehr halten können. Caniphedrin verbessert den Verschluss der Harnröhre und ermöglicht dem Tier so ein weitgehend normales Leben.
Der Wirkstoff von Caniphedrin ist Ephedrin in einer Dosierung von 20 mg oder 50 mg. Chemisch gesehen ist das Medikament identisch mit den Präparaten, die es früher auch für den Menschen gab. Nur die Art der Zulassung ist eine andere.
Es gibt Berichte über Athleten, die mit einem geliehenen Hund zum Tierarzt gehen und behaupten, er sei inkontinent, um ein Rezept für Caniphedrin zu bekommen. Die Erfolgsaussichten sind ungewiss, da für diese Indikation auch andere Medikamente in Frage kommen. Dokumentierte Fälle von Rezeptfälschungen liegen bisher nicht vor, es ist aber davon auszugehen, dass auch dies schon vorgekommen ist.
Relativ einfach haben es Interessierte im Internet: Zwar werben nur wenige Shops, in denen Ephedrin erhältlich ist, explizit damit, aber einige haben es im Sortiment. Andere bieten ähnliche Produkte aus dem Ausland an, zum Beispiel das in England zugelassene Enurace. Da es sich um ein legales, in Apotheken erhältliches Produkt handelt und die Dosierung relativ hoch ist, kann von einer großen Nachfrage ausgegangen werden.
Identische Wirkung – identische Nebenwirkungen
Abgesehen vom Packungsdesign und der Zulassung gibt es keine Unterschiede zwischen Ephedrin für Menschen und Ephedrin für Tiere. Daher ist davon auszugehen, dass auch die Nebenwirkungen identisch sind. Vor allem Menschen mit Herz- und Kreislauferkrankungen sollten das Medikament meiden. Aber auch bei Gesunden können Probleme auftreten, zum Beispiel Schlafstörungen oder Kopfschmerzen. Wird mit Hilfe des Mittels zu intensiv trainiert, sind auch Erschöpfungszustände möglich. Vor dem Hintergrund der Nebenwirkungen von Ephedrin stellt sich die Frage, ob der Einsatz überhaupt sinnvoll ist. Legale Stimulanzien wie Koffein oder Guarana sind zwar nicht so stark, aber gesundheitlich und rechtlich oft die bessere Wahl.
Weitere Informationen zu Caniphedrin
- Fachinformation: Caniphedrin 50 mg ad us. vet., Tabletten für Hunde
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Caniphedrin: Haustier-Ephedrin im Menschen-Doping – Ephedrinedogs
27 Sep 2022[…] Quelle: Caniphedrin: Doping mit Tiermedikamenten […]