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- 24. Oktober 2018
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- Schmerzmittel Tramadol
Doping mit Tramadol: WADA will weiter beobachten
Doping mit Tramadol wird seit Jahren kontrovers diskutiert. Das opioidartige Medikament lindert nicht nur Schmerzen, sondern kann auch die Leistung steigern. Die WADA überlegte deshalb, das Medikament auf die Dopingliste zu setzen. Letztlich entschied man sich dagegen, will aber den Einsatz des Schmerzmittels weiterhin genau beobachten.
Wie Doping mit Tramadol funktioniert
Viele Sportler berichten, dass ihnen Tramadol hilft. Einerseits ist das Medikament zur Behandlung von Verletzungen durchaus sinnvoll. Auf der anderen Seite erlaubt es aber beispielsweise einem Radsportler, bei einer Bergwertung über seine Schmerzgrenze zu gehen. Erschwerend kommt hinzu, dass es auch eine euphorisierende Wirkung hat, vergleichbar mit verbotenen Stimulanzien. Für viele Dopingexperten ist es daher nicht nachvollziehbar, warum das Mittel weiterhin erlaubt sein soll.
Tramadol ist ein Opioid, chemisch also mit Morphin verwandt. Allen gemeinsam ist, dass sie in der richtigen Dosierung die Stimmung und damit die sportliche Leistung verbessern. Im Jahr 2017 wurden in den Proben von 4 Prozent der Radsportler Abbauprodukte des Medikaments gefunden. Auch bei Fußballern und Leichtathleten wurden Spuren gefunden.
Mehrere Studien, wie die kürzlich im Journal of Science and Medicine in Sport veröffentlichte Arbeit, weisen auf die leistungssteigernde Wirkung des Schmerzmittels hin. In dieser Studie wurden 30 Radprofis einem Leistungstest unterzogen, wobei die Hälfte von ihnen das Schmerzmittel und die andere Hälfte ein Placebo erhielt. Tatsächlich war die Leistung unter Placebo um 5% geringer, was im Wettkampf durchaus über Sieg oder Niederlage entscheiden kann (siehe Ärzteblatt).
Mehrere Anti-Doping-Organisationen wie die deutsche NADA fordern deshalb ein Verbot. Auf der neuen Dopingliste der WADA für 2019 taucht die Substanz jedoch erneut nicht auf. Die WADA zieht sich auf den Standpunkt zurück, es gebe noch keine endgültigen Beweise für die leistungssteigernde Wirkung des Schmerzmittels. Man kündigte aber an, weitere Beobachtungen durchzuführen und auf deren Basis gegebenenfalls eine Neubewertung vorzunehmen.
UCI handelt auf eigene Faust
Der Weltradsportverband UCI will hingegen nicht länger warten. Dort ist das Mittel ab 2019 verboten. Andere Verbände sehen keinen Handlungsbedarf. So sieht die FIFA noch keinen Handlungsbedarf. Ein Sprecher des Verbandes sagte in einem Interview mit dem Bayerischen Fernsehen, das Mittel werde im Fußball nur sehr begrenzt“ eingesetzt. Solche Aussagen sind Wasser auf die Mühlen der Kritiker, die seit Jahren die Anti-Doping-Politik vieler Sportverbände als inkonsequent und wenig effektiv kritisieren.
Quelle und weitere Informationen
Sebastian Krause: Neue Kritik an der WADA – Schmerzmittel Tramadol weiter erlaubt. deutschlandfunk.de, 5. Oktober 2018

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Kommentare (3)
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