Wie sicher sind Efanol-Tabletten?

Neben Kaizen, Gen Shi und ERN weckt seit 2006 ein weiterer Hersteller von Ephedrin die Begehrlichkeiten dopender Sportler. Es handelt sich um die Firma Memphis aus Ägypten. In Deutschland ist Efanol – so der Name des Produkts – zwar sehr begehrt, aber schwer zu bekommen, da es in der Regel nur an Kliniken und Ärzte verkauft wird. Die Tabletten sind mit 20 mg pro Stück recht hoch dosiert. So könnte ein dopender Sportler mit einer einzigen Packung seinen Bedarf für mehrere Monate decken. Allerdings steigen mit der Dosis auch die Risiken.

Vergleich mit anderen Präparaten

Efedrin Arsan aus der Türkei, das lange Zeit der unangefochtene Marktführer unter den hochdosierten Ephedrintabletten war, wird nicht mehr hergestellt, und die letzten Restbestände dürften ihr Verfallsdatum überschritten haben. Das heute am weitesten verbreitete Produkt, Ephedrin von Kaizen, enthält nur 8 mg pro Tablette und ist eher für Sportler geeignet, die ein mildes Stimulans benötigen.

Weitere hochdosierte Produkte sind Efedrina Level der spanischen Firma ERN, Ephedrinii Hydrochlorid aus der Schweiz, Caniphedrin, das von Tierärzten verwendet wird, und Efanol. Caniphedrin und Ephedrinii hydrochlorid sind auch auf dem Dopingschwarzmarkt praktisch nicht erhältlich. Daher wird ein Interessent, der ein hochdosiertes Produkt sucht, in der Regel zwischen Efedrina Level und Efanol wählen. Ob der Anwender das spanische oder das ägyptische Produkt wählt, ist letztlich eine Frage der persönlichen Präferenz bzw. der Verfügbarkeit. Der Wirkstoff ist in beiden Produkten exakt derselbe und die Preise sind ähnlich. Allerdings sind von dem spanischen Produkt auch Fälschungen im Umlauf, was bei Efanol bisher nicht bekannt ist.

Nebenwirkungen von Efanol

Wie bereits erwähnt, interessieren sich vor allem Anwender für Efanol, die ein Produkt mit hohem Wirkstoffgehalt wünschen. Bei hohen Dosierungen ist jedoch zu beachten, dass die Nebenwirkungen wesentlich häufiger und stärker auftreten als bei niedrig dosierten Produkten. Herzrasen, Zittern, Unruhe, vermehrtes Schwitzen, Appetitlosigkeit und Schlafstörungen sind nur einige davon. Bei Menschen mit bisher unerkannten Herzproblemen kann eine hohe Dosis sogar zum Tod führen. Eine Häufung von Todesfällen war der Grund dafür, dass der Wirkstoff 2006 in der EU verschreibungspflichtig wurde. Ärzte und Sportexperten raten heute mehrheitlich vom Ephedrinmissbrauch im Sport ab.

Schwangere und Kinder sollten Ephedrin grundsätzlich nicht anwenden. Auch gesunde Erwachsene, die Ephedrin als Dopingmittel kaufen möchten, sind gut beraten, ihren Arzt über die Einnahme des Medikaments zu informieren und sich über Neben- und Wechselwirkungen sowie Maßnahmen bei versehentlicher Überdosierung aufklären zu lassen.