Oxandrolon: Risiken und Nebenwirkungen

Doping im Sport ist ein Thema, das in den letzten Jahren nicht zuletzt wegen seiner tragischen Nebenwirkungen zunehmend an Aufmerksamkeit gewonnen hat. Eine der am häufigsten verwendeten leistungssteigernden Substanzen ist Oxandrolon, ein synthetisches anaboles Steroid. Dieser Artikel befasst sich mit der Wirkung von Oxandrolon, den möglichen Risiken und Folgen und der Frage, warum Sportler versucht sein könnten, es zu verwenden.

Oxandrolon in der Medizin und im Sport

Menschen, die beispielsweise durch HIV oder Hepatitis stark an Gewicht verloren haben, kann Oxandrolon helfen, wieder zuzunehmen. Das Medikament, das unter den Namen Anavar und Oxandrin auf dem Markt ist, hilft auch bei Knochenschmerzen, die bei Osteoporose auftreten. Für Menschen, die unter diesen Symptomen leiden, kann Oxandrolon sehr hilfreich sein.

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Es wird aber auch missbraucht, vor allem als Dopingmittel. In der Medizin wird es nur für einen kurzfristigen Gebrauch verschrieben, im Doping sind Anwendungszeiträume von mehreren Wochen oder Monaten keine Seltenheit. Leider sind die dopenden Sportler nicht immer auf die Nebenwirkungen vorbereitet, die auftreten, wenn die Einnahme nach längerer Zeit beendet wird.

Eigenschaften des Wirkstoffs

Oxandrolon wird in der Regel Menschen verschrieben, die nach einem übermäßigen Gewichtsverlust aufgrund eines medizinischen Problems wieder zunehmen sollen. Bei jungen Menschen, die am Turner-Syndrom leiden, kann es zur Förderung des Körperwachstums eingesetzt werden. Oxandrolon wird in der Regel zwei- bis viermal täglich zu den Mahlzeiten eingenommen. Es wird in der Regel nur für einen kurzen Zeitraum verschrieben und sollte nicht länger als verschrieben eingenommen werden.

Oxandrolon gehört zu den anabolen Steroiden. Bodybuilder verwenden Steroide, um Muskeln aufzubauen und stärker auszusehen. Häufig werden mehrere Steroide kombiniert („stacking“), um schnellere und eindrucksvollere Ergebnisse zu erzielen. Diese Methode birgt jedoch zusätzliche Risiken. Die medizinische Literatur rät einhellig von der Verwendung anaboler Steroide als Dopingmittel ab.

Anabole Steroide wie Oxandrolon ähneln dem Testosteron und haben ähnliche Nebenwirkungen. In einigen Fällen benötigen dopende Sportler zusätzliche Medikamente, um die Nebenwirkungen zu bekämpfen. Der Missbrauch von Oxandrolon als Dopingmittel ist gefährlich, aber nicht selten. Häufig werden viel zu hohe Dosen eingenommen, oft das 10- bis 100-fache der therapeutischen Dosis. Bei häufigem oder dauerhaftem Gebrauch kann sich sogar eine psychische Abhängigkeit entwickeln. Manche Menschen, die Oxandrolon als Dopingmittel missbrauchen, werden süchtig danach, wie es ihren Körper aussehen lässt, und neigen dann dazu, die Risiken und Nebenwirkungen auszublenden.

Nebenwirkungen von Oxandrolon

Wie jedes wirksame Medikament verursacht auch Oxandrolon verschiedene Nebenwirkungen. Diese treten umso stärker und häufiger auf, je höher die Dosierung ist. Zu nennen sind unter anderem Leberschäden, Schlaganfälle, Herzerkrankungen, Stimmungsschwankungen und Depressionen.

Eines der bekanntesten Symptome des Steroidmissbrauchs ist Aggressivität. Mehrere Studien haben gezeigt, dass die Einnahme von Anabolika aggressiv und reizbar macht. In letzter Konsequenz kann dies sogar zu körperlicher Gewalt führen. Übermäßiger Alkoholkonsum kann diesen als „Roid Rage“ bezeichneten Zustand noch verstärken. Die Einnahme von Steroiden wie Oxandrolon kann auch zu Stimmungsstörungen wie Depressionen, Manie und Angstzuständen führen. Wenn ein Anwender bereits für eine dieser Störungen anfällig ist, kann die Einnahme von Oxandrolon die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Störung ausbricht.

Darüber hinaus wird die Einnahme anaboler Steroide wie Oxandrolon mit dem Missbrauch anderer Drogen wie Kokain, Heroin und Amphetaminen in Verbindung gebracht. Einige Personen kaufen Oxandrolon vom selben Dealer, von dem sie auch andere illegale Substanzen beziehen. Drogen werden manchmal auch als Mittel zur Linderung bestimmter Symptome des Anabolika-Missbrauchs angesehen. Dies kann zu einem Teufelskreis führen, der die Betroffenen körperlich, seelisch und finanziell zerstört.

Entzugserscheinungen beim Absetzen von Oxandrolon

Wird ein anaboles Steroid missbräuchlich eingenommen, können bei plötzlichem Absetzen Entzugserscheinungen (z. B. Depressionen, Reizbarkeit, Müdigkeit) auftreten. Diese Symptome können Wochen bis Monate anhalten. In diesen Fällen ist Hilfe notwendig, um eine Verschlechterung der Situation zu verhindern. Wer einen Ausweg sucht, sollte ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Gegebenenfalls kann der Hausarzt eine Überweisung zu einem Spezialisten veranlassen, der Erfahrung im Umgang mit dieser besonderen Patientengruppe hat.

Wenn Sie jemanden kennen, der Steroide missbraucht, sprechen Sie ihn darauf an und ermutigen Sie ihn, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Forscher haben herausgefunden, dass 56 % der Anabolika-Benutzer ihrem Arzt nie erzählt haben, dass sie Steroide einnehmen, entweder aus Scham oder weil sie das Problem ignorieren. In anderen Fällen glauben die Betroffenen nicht, dass ein Arzt ihnen helfen kann.

Obwohl Anabolika wie Oxandrolon keine körperliche Abhängigkeit hervorrufen, kann sich bei wiederholter oder dauerhafter Einnahme in hohen Dosen eine psychische Abhängigkeit entwickeln. Wird ärztliche Hilfe in Anspruch genommen, besteht die Hauptbehandlung im kontrollierten Absetzen der Substanz(en), gegebenenfalls mit einer geeigneten Begleitmedikation. Wenn sich eine Gynäkomastie entwickelt hat, kann eine operative Entfernung des überschüssigen Brustgewebes erforderlich sein. Darüber hinaus sind verschiedene Untersuchungen notwendig, um mögliche Schädigungen von Herz, Leber und anderen Organen auszuschließen. Um Rückfällen vorzubeugen, kann eine Gesprächstherapie mit einem Psychologen oder einer Psychologin hilfreich sein.

Quelle: infiniterecovery.com