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Kontaminiertes Fleisch: Clenbuterol in Lebensmitteln
Die Basketball-Weltmeisterschaft in China ist gerade zu Ende gegangen. Am Rande sorgte eine auf den ersten Blick kuriose Anweisung der Anti-Doping-Agentur für Aufsehen: Wie die Bild-Zeitung berichtete, sollten die Athleten vor jeder Mahlzeit ein Foto von ihrem Essen machen. Der Hintergrund: In China taucht Clenbuterol immer wieder in Lebensmitteln auf, weil es von Fleischproduzenten als illegales Mastmittel eingesetzt wird.
Clenbuterol in Lebensmitteln: kein neues Problem
Clenbuterol ist eigentlich ein Medikament zur Behandlung von Asthma. Da es aber zusätzlich eine anabole Wirkung hat, eignet es sich auch als Dopingmittel für Mensch und Tier. Die großen Sportverbände haben die Substanz schon vor vielen Jahren auf ihre Verbotslisten gesetzt. Auch ein unbeabsichtigter Verstoß gegen die Regeln gilt als Doping, selbst wenn die Menge im Blut viel zu gering ist, um die Leistung zu steigern.
Die größte Gefahr geht von Nahrungsergänzungsmitteln aus. Das Institut für Biochemie der Sporthochschule Köln untersuchte 2004 Produkte aus 13 Ländern und fand in fast jedem sechsten Präparat Substanzen, die bei einer Dopingkontrolle auffallen würden.
Bei Lebensmitteln ist das Risiko vergleichsweise gering. Der Einsatz von Wachstumshormonen oder Clenbuterol ist seit vielen Jahren international geächtet und wird streng bestraft. Dennoch gibt es vor allem in der Schweine- und Rinderzucht immer wieder Fälle, in denen die Profitgier größer ist als das Unrechtsbewusstsein. Experten schätzen das Risiko, dass belastetes Fleisch in Deutschland in den Handel gelangt, als sehr gering ein. Bei Reisen ins Ausland ist dennoch Vorsicht geboten.
Missstände vor allem in China und Mexiko
Vor allem Mexiko und China gelten als „Clenbuterol-Fallen“ für Sportler. Bei der U17-Fussballweltmeisterschaft 2010 in Mexiko gab es 109 positive Proben. Untersuchungen ergaben, dass dies auf kontaminiertes Fleisch zurückzuführen war.
Seit 2016 empfiehlt die deutsche Anti-Doping-Agentur NADA auf ihrer Website, bei Reisen nach China und Mexiko generell auf den Verzehr von Fleischprodukten zu verzichten. Dort heißt es: „Als Grund für die Kontaminationen in Nahrungsmitteln in China und Mexiko wird der missbräuchliche Einsatz von Clenbuterol als Wachstumsbeschleuniger in der Viehzucht angesehen. In Europa und Nordamerika gelten die Fleischprodukte auf Grund der strengeren gesetzlichen Vorgaben als sicher.“
Quellen und weitere Informationen
- Angst vor Doping! Basketballer sollen ihr Essen fotografieren (bild.de)
- Clenbuterol-Warnung für China und Mexico (nada.de)
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