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- 8. April 2019
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ToggleAnastrozol: Aromatasehemmer im Doping
Anastrozol, ein Medikament aus der Gruppe der selektiven Aromatasehemmer, wird in Kombination mit anderen Maßnahmen zur Behandlung bestimmter Arten von Brustkrebs eingesetzt. Auch Sportler, die mit anabolen Steroiden dopen, sind an einer Unterdrückung der Aromatase interessiert. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die meisten Männer, die das Medikament verwenden, zu dieser Gruppe gehören.
Anastrozol in der Medizin
Das Wachstum von Brustkrebs wird durch Östrogene gefördert. Dieses Hormon wird im Körper vor allem durch die so genannte Aromatase gebildet, einen Prozess, der Testosteron in Östrogen umwandelt.
Verantwortlich dafür sind bestimmte Enzyme. Anastrozol-Tabletten (bekanntestes Beispiel ist Arimidex) können die Wirkung dieser Enzyme blockieren und so den Östrogenspiegel senken. Von diesem Effekt profitieren nicht nur krebskranke Frauen.
Anastrozol im Doping
In der Sowjetunion, der DDR, aber auch in der BRD und den USA wurde in der Zeit des Kalten Krieges intensiv an Steroiden geforscht. Viele Erkenntnisse, die auch heute noch als Stand des Wissens gelten, stammen aus dieser Zeit. Die Forscher wiesen nach, dass bereits die einmalige Gabe von Anastrozol in einer Dosierung von 1 mg den Östrogenspiegel um bis zu 80 Prozent senken kann. Das niedrige Niveau bleibt dann etwa sechs Tage lang nahezu unverändert. Bei dopenden Sportlern können so die durch anabole Steroide ausgelösten Nebenwirkungen wie Wassereinlagerungen im Gewebe oder Brustwachstum weitgehend unterdrückt werden.
Risiken
Die Anwendung von Anastrozol ist jedoch nicht ohne Risiken. Eine vollständige Unterdrückung des körpereigenen Östrogens ist in der Regel nicht erwünscht, da das Hormon auch die Bildung von Wachstumsfaktoren anregt, die für einen raschen Muskelaufbau notwendig sind. Eine zu hohe Dosierung wäre daher schädlich. Es wird empfohlen, bei der Anwendung immer einen Arzt zu konsultieren. Dieser kann auf der Grundlage der verwendeten Steroide und des körperlichen Zustands eine geeignete Dosis empfehlen. Die Anwendung einer Durchschnittsdosis wäre vergleichbar mit dem Kauf von Laufschuhen einer Durchschnittsgröße für alle Teilnehmer eines Marathons: Sie würden einigen wenigen passen, aber für den Großteil der Gruppe wären sie entweder zu groß oder zu klein.
Eine vollständige Östrogenblockade wird meist nur von Sportlerinnen und Sportlern angestrebt, die kurz vor einem Wettkampf stehen und die Fett- und Wassereinlagerungen möglichst gering halten wollen. In solchen Fällen wird Anastrozol häufig mit einem Östrogenblocker wie Tamoxifen kombiniert; die erwünschte Wirkung tritt dann mit hoher Wahrscheinlichkeit ein, gleichzeitig steigt aber auch das Risiko von Nebenwirkungen.
Ein legaler Erwerb von Anastrozol durch dopende Sportler ist nach geltendem Recht nicht möglich. Es existiert zwar ein reger Schwarzmarkt, aber die Preise sind sehr hoch. Ärzten ist es nicht erlaubt, beim Doping zu helfen, indem sie ein Rezept ausstellen. Sie dürfen nur beraten.
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